Monday, March 8, 2010

Am 6. Dezember ist "Samichlaus" Tag

Am 6. Dezember ist "Samichlaus" Tag

Am 6. Dezember ist wieder der "good old man" unterwegs mit unzähligen Überraschungen für Klein und Gross.
Nur: Woher stammt der rot-weiss Gewandete? Kommt er wirklich aus den USA, wie so viele behaupten?

Bekanntlich geht der Samichlaustag auf den heiligen Nikolaus, Bischof von Myra, zurück. Deshalb trat der alte Mann lange Zeit fast überall im Gewand eines Bischofs auf. Nur im nördlichen Europa sah er anders aus: Denn dort war der bärtige Alte in einen langen braunen Winterpelz mit Kapuze gekleidet und fuhr auf einem Rentierschlitten. Sein Wohnort war Lappland, und man nimmt an, dass hier noch deutliche Elemente des nordischen Gottes Thor enthalten sind.

Vielleicht hat letzterer den Arzt und Kinderbuchautor Heinrich Hoffmann inspiriert. Denn der 1844 im Struwwelpeter abgebildete Nikolaus mit seiner roten Kutte sah dem nordischen Weihnachtsmann recht ähnlich. Er hat seinen Auftritt in der Geschichte „von den schwarzen Buben“. Dort wird ein Mohr von drei Knaben verspottet, die vom Nikolaus zur Strafe in schwarze Tinte getunkt werden und nun ebenfalls schwarz sind. Von den kindlichen Lesern wurde dieser „neue“ Samichlaus begeistert aufgenommen. Und deshalb setzte sich die rot-weisse Robe des Samichlauses schon in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts mehr und mehr durch.

Europäische Auswanderer brachten den Samichlausbrauch mit in die USA. Besonders in den holländischen Kolonien wurde das Sinterklaas feest gefeiert, zumal Sankt Nikolaus Patron von Neu Amsterdam, dem späteren New York war. Aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schliesslich Santa Claus.

Der heute populäre US-Mythos des Weihnachtsmannes, der mit einem Rentierschlitten reist, sich heimlich durch die Kamine zwängt und Familien mit Kindern Geschenke bringt, geht zurück auf ein 1823 anonym veröffentlichtes Gedicht „The Night before Christmas“. Darin nennt der Autor die Namen der Samichlaus-Rentiere, nämlich Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen. Das Rentier Rudolph kam erst 1939 in einem anderen Gedicht hinzu. Ab 1862 zeichnete jedoch der deutschstämmige Cartoonist Thomas Nast Bilder des Weihnachtsmannes, die ihn bereits mit Rauschebart und Rute zeigten.

Schliesslich machte der aus Norwegen stammende Grafiker und Cartoonist Haddon Sundblom den „neuen Weihnachtsmann“ so richtig bekannt. Im Rahmen einer Werbekampagne für die Coca-Cola Company griff er 1931 nämlich den rot-weissen Chlaus mit Rentierschlitten auf und verpasste ihm das Gesicht eines pensionierten Coca-Cola-Mitarbeiters. Diese Werbung sowie die nachfolgenden Kampagnen waren so erfolgreich, dass sie das Bild des Samichlaus weltweit prägten. Allerdings nur fast. Denn die russische Variante, die Ded Maros (Väterchen Frost) heisst, trägt ein blau-weisses Kostüm, weil diese Farben für Frost und Kälte stehen.

Übrigens: der amerikanische Santa Claus wohnt am Nordpol, der finnische auf dem Berg Korvatunturi im Norden Finnlands, der schwedische in Dalarna und der niederländische Sinterklaas reist mit dem Dampfschiff sage und schreibe aus Spanien an. Und der schweizerische? Der lebt im finnischen Rovaniemi.

Nun, egal woher der Samichlaus kommt: Geschenke bringt er jedenfalls noch immer. Äpfel, Nüsse, Lebkuchen und Mandarinen für die Kinder … und das eine oder andere Geschenk auch für Erwachsene. Diese feiern den alten Mann immer öfter. Denn ob nun auf der Dorfstrasse, in der Firma oder auch am Chlaus-Höck der unterschiedlichsten Vereine: Der Samichlaus ist überall beliebt.

So heisst der Chlaus anderswo
Der heilige Nikolaus ist in weiten Teilen der Welt bekannt. Eine kleine Umfrage hat allerdings die unterschiedlichsten Namen ans Licht gebracht:

• Brasilien: Papai Noel
• England: Father Christmas
• Frankreich: Père Noël, Saint Nicolas
• Italien: Babbo Natale, San Nicolò
• Kroatien: Sveti Nikola
• Luxemburg: Kleeschen, Zinniklos
• Niederlande: Sinterklaas
• Nord-Amerika: Santa Claus
• Österreich: Nikolo
• Polen: Swiety Mikolaj
• Russland: Ded Maros (oder Djeduschka Maros)
• Schweiz: Samichlaus, Saint Nicolas, San Nicolao
• Serbien: Sveti Nikola
• Slowenien: Sveti Nikolaj
• Türkei: Noel Baba

Übrigens: In vielen Ländern bekam der Samichlaus – sozusagen als „Teufelsersatz“ – einen Begleiter zur Seite. Dieser trägt ebenfalls die unterschiedlichsten Namen. In der Schweiz heisst er Schmutzli, in Deutschland Knecht Ruprecht, im Rheinland Hans Muff, in Österreich Krampus, in Ostfrankreich Père Fouettard, in Luxemburg Housecker und in Holland Zwarte Piet. Nur die Russen geben sich freundlicher. Die Gehilfin des Ded Maros heisst nämlich Sneguratschka, was soviel wie Schneeflöckchen bedeutet.

Source Fleurop.ch

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